Mittwoch, 31. Jänner 2024, 17:00-19:00 Uhr

Lesen, Schreiben und Publizieren auf dem ‚epistemischen Territorium der Moderne‘. Ein Erfahrungsaustausch zu den Un/Möglicheiten einer ‚Dekolonisierung des Wissens‘

Seit Jahren fordern kritische Stimmen den euro- und androzentrischen akademischen Kanon und das institutionelle Gefüge der Wissenschaften heraus. Sie machen deren Beitrag zu sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit sichtbar, indem sie Herrschaftswissen auf theoretischer, method(olog)ischer und alltagspraktischer Ebene benennen – und auch alternative Wissensweisen innerhalb und außerhalb der Universitäten erproben.

 

Zugleich erweist sich gerade das vermeintlich freie Feld akademischer Wissensproduktion als hochgradig reglementiert, standardisiert, digitalisiert und zunehmend kommodifiziert. Auch die schärfste Kritik an der ‚Kolonialität des Wissens‘ muss indexfähig und peer-reviewed sein, wird von Algorithmen verarbeitet, (un)sichtbar gemacht und mit öffentlichen Geldern in multinationalen Konzernen privatisiert. All das in der ‚lingua franca‘ Englisch, die nicht zufällig den Publikationsweltmarkt dominiert und unser aller Wissenspraktiken prägt: Wir lesen, wir schreiben und wir publizieren auf dem von Rolando Vázquez so genannten ‚epistemischen Territorium der Moderne‘, dem nicht zu entkommen, das aber weiterhin herauszufordern ist.

Donnerstag, 24. November 2022, 17:00-19:00 Uhr

Gemeinsam stärker? Transnationale Organisierung in globalen Warenketten - Heftpräsentation und Diskussion

Seit Jahrzehnten gilt für die meisten Wirtschaftszweige: Güter werden in globalen Warenketten arbeitsteilig und global verteilt produziert. Globale Warenketten haben nicht nur Auswirkungen auf die Versorgung und die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern und Regionen, sondern auch auf Löhne, Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfe.

 

Welche Erfahrungen machen Arbeitende in globalisierten Warenketten, wenn es um ihre Interessen geht? Kann transnationales Kapital nur auf der transnationalen Ebene bekämpft werden? Oder bleibt die lokale und nationale Ebene der zentrale Ort für den Kampf um soziale Rechte?

Wednesday, 23. November 2022, 6.00pm - 8.00pm

JEP-Presentation: Scaling Up? Transnational Labour Organising in Globalised Production

Globalisation has led to globally interconnected production structures and the spread of global value chains. Globalised production not only influences economic development prospects, but also working conditions and wages as well as workers’ power and struggles. This special issue is dedicated to labour organising in the context of globalised production. Jeroen Merk, leading scholar on questions of transnational labour organising, presents opportunities and challenges of the scaling up of labour activism, focusing on the global apparel and footwear sectors.  Comments are provided by Kruskaya Hidalgo Cordero, Madhumita Dutta and Luke Sinwell on the background of their own contributions in the issue covering experiences of union and non-union actors from different sectors and world regions.

 

Speaker: Jeroen Merk (independent researcher)
Comments: Kruskaya Hidalgo Cordero (London School of Economics and Political Science), Madhumita Dutta (The Ohio State University) and Luke Sinwell (University of Johannesburg)
Presentation of issue: Cornelia Staritz (University of Vienna)
Chair: Karin Fischer (Johannes Kepler University Linz)

 
Fr., 11. bis So., 13. Nov. 2022 - Linz

Globale Ungleichheiten. 8. Österreichische Entwicklungstagung 2022

Seit über Entwicklung diskutiert und gestritten wird, stellt Armut, und damit auch die globale Ungleichheit der Einkommen, einen ganz wesentlichen Bezugspunkt dar. Mit den aktuellen globalen Mega-Krisen hat sich die Lage durchwegs verschärft:

  • Die COVID19-Pandemie hat vorhandene Schieflagen weiter verstärkt: Die Allerreichsten wurden noch reicher, während viele Menschen, die in prekarisierter Lage leben, Arbeit und Einkommen verloren.
  • Die Klimakatastrophe ist weiterhin ungebremst in vollem Gange ist und trifft Arme in besonderem Ausmaß, während sich Wohlhabende teure Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel leisten können.
  • Aktuelle militärische Konflikte wie der Krieg in der Ukraine schaffen viele Kriegsverlierer*innen und wenige Kriegsgewinner*innen. Die damit einhergehenden geopolitischen Veränderungen haben wiederum  Auswirkungen auf globaler Ebene und verstärken hier vorhandene Ungleichheiten.
Thursday, 02. June 2022, 5.00pm - 6.30pm

JEP-Presentation: Imperial Mode of Living 'at work' in Latin America

Special issue presentation (JEP 2021-4, JEP 2022-1)

 

To secure the resource intensive prosperity of the Global North, the so called imperial mode of living externalises social and environmental costs that are both shifted to the Global South and within society along class, gender and racialised lines. The imperial mode of living has also spread across societies, which have been sites of exploitation since colonial times. Despite multiple social conflicts and resistance to the effects of the imperial mode of living, it became the dominant model of development in Latin America. The event will address the question of how the imperial mode of living was able to assert itself despite its manifold contradictions. Authors of two JEP special issues (JEP 2021-4 and JEP 2022-1) will discuss the interplay of everyday actions and social structures that enable and support the reproduction of the imperial mode of living in the Global South.

 

SpeakersFelix Malte Dorn (Innsbruck University), Anna Landherr (Ludwig-Maximilians-University of Munich), Jakob Graf (Friedrich Schiller University Jena), Teresa Millesi (University of Innsbruck) and Camila Moreno (Humboldt University of Berlin)

 

Chair: Anna Preiser (University of Vienna)

 
Donnerstag, 2. Dezember 2021; 17:00 – 18:00; Online

Verleihung: Österreichische Preis für Entwicklungsforschung 2021 an den Mattersburger Kreis!

Am 2. Dezember wird in einer feierlichen Zeremonie der diesjährige Entwicklungsforschungspreis in den Kategorien Hauptpreis und Nachwuchspreis verliehen. Für Interessierte wird Verleihung online gestreamt.

 

Der Österreichische Preis für Entwicklungsforschung wird alle zwei Jahre an wissenschaftlich tätige Institutionen und Personen verliehen, 2021 zum fünften Mal. Der Hauptpreis wird an Institutionen oder Personen für besondere Leistungen im Bereich der Entwicklungsforschung verliehen, während der Nachwuchspreis jungen Forschenden die Möglichkeit bietet, wissenschaftliche Texte zu thematischen Schwerpunkten einzureichen. Dieser lautete 2021 „Ernährungssouveränität – für eine nachhaltige und gesunde Zukunft“ 

 

Der Preis wird dieses Jahr an den Mattersburger Kreis verliehen!
 

 

Buchpräsentation und Podiumsdiskussion, 17.06.2021, 17:00 - 18:30, Online

Globale Warenketten und ungleiche Entwicklung

Buchpräsentation und Podiumsdiskussion

17. Juni 2021, 17:00 – 18:30

 

Im März 2021 lief das Containerschiff Ever Given auf dem Weg von China nach Rotterdam im Sueskanal auf Grund und blockierte fast eine Woche die Durchfahrt. Die Blockade des Kanals brachte einen der wichtigsten Handelswege zwischen Asien und Europa zum Stillstand und rückte globale Warenketten ins Licht der medialen Öffentlichkeit.

Diese Warenketten sind Gegenstand des aktuellen Sammelbandes Globale Warenketten und ungleiche Entwicklung (Mandelbaum, 2021), der die Organisation sowie die Machtstrukturen weltweit verstreuter Produktionsprozesse analysiert und nach den Folgen für Gesellschaft, Umwelt und Entwicklung fragt. Die Beiträge des Bandes geben Einblick in Konzernmacht, Finanzialisierung, die Rolle von Supermärkten, Transport und Umweltkosten, Arbeitsbedingungen und Konflikte sowie Ansätze zur Regulierung von globalen Warenketten.

Im Rahmen der Buchpräsentation stellen die HerausgeberInnen und AutorInnen die breitgefächerten Themen des Sammelbandes vor und laden zur Diskussion ein.

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