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Sprache: DEUTSCHSeiten: 116-141https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-116
Brocza, Stefan; Brocza, Andreas

Das UN-Tiefseebergbauregime als Beispiel für die Einhegung, Aneignung und Inwertsetzung des Common Heritage of Mankind

Die 1994 gegründete Internationale Meeresbodenbehörde (IMB) regelt auf der rechtlichen Grundlage des Internationalen Seerechtsübereinkommens (SRÜ) den Zugang zur wirtschaftlichen Nutzung des Meeresbodens durch die Vergabe von sogenannten Explorations- und Abbaulizenzen. Die Rolle und Funktion der IMB und ihrer quasi-legislativen Kompetenzen (Mining Codes) wird am Beispiel zentraler Rohstoffe illustriert und im Lichte künftiger Wirtschaftlichkeit und potenzieller Umweltrisiken diskutiert. Dabei geht der Beitrag auch auf den rechtlich verankerten Status des Tiefseemeeresbodens als „Gemeinsames Erbe der Menschheit“ ein und verortet die Phänomene abschließend in der theoretischen Debatte zu Landnahme, Einhegung, Akkumulation durch Enteignung sowie Finanzialisierung der Natur.

 

Artikel (digital)

Andere Artikel in dieser Ausgabe
Simon, Jenny; Tittor, Anne

The Financialisation of Food, Land, and Nature (Introduction)

Sprache: ENGLISHSeiten: 4-15https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-4
  • Abstract

Einleitung

 

 

Brand, Ulrich; Wissen, Markus

The Financialisation of Nature as Crisis Strategy

Sprache: ENGLISHSeiten: 16-45https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-16
  • Abstract

The ?nancialisation of nature has been intensi?ed during the current multiple crisis. It has gained importance given an ongoing over-accumulation, problems with the enhanced reproduction of capital, and the problems resulting from the ?nancialisation of other sectors (such as housing). This article aims to contribute to the debate on the ?nancialisation of nature from the perspective of political ecology and hegemony theory. We argue that the ?nancialisation of nature (a) is part of a class strategy which attempts to overcome the current crisis in the sense of a passive revolution; (b) is politically mediated in a process in which the internationalised state plays an important role; and (c) is based on the imperial mode of living of the Global North, and thus shapes societal nature relations. The ?nancialisation and commodi?cation of nature is part of an emerging hegemonic project which we call Green Capitalism. The social and ecological costs of such a project are high, as it is linked to massive dispossession, land-use con?icts, and further ecological degradation.

Plank, Christina; Plank, Leonhard

The Financialisation of Farmland in Ukraine

Sprache: ENGLISHSeiten: 46-68https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-46
  • Abstract

The ?nancialisation of land is an important but still under-researched component of the land-grabbing process. This is particularly valid for the post-soviet region. In this paper we sketch the increasing ?nancialisation of farmland in Ukraine. We show how the ruling class, the Ukrainian oligarchs, use the (international) state-economy relations to get farmland under their control. Agroholdings are the key instrument in this regard, an instrument which enables the oligarchs to pool capital from international ?nancial market actors. This rise of agroholdings furthers the agro-industrial model and crowds out small-scale farming.

Salzmann, Philipp

(Kein) Weiter wie bisher? Landnahmen, Finanzialisierung und Widerstände im umkämpften Nahrungsregime

Sprache: DEUTSCHSeiten: 69-91https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-69
  • Abstract

Dieser Artikel nimmt systemisch-strukturelle Ursachen der Nahrungskrise insbesondere im subsaharischen Kontext in den Blick. Unter Zuhilfenahme des Food-Regime-Ansatzes werden gleichzeitig enteignende Akkumulationsprozesse sowie die Krisenhaftigkeit des neoliberalen Nahrungsregimes sichtbar gemacht. Dabei stehen vor allem Land Grabbing und Finanzialisierung sowie die Zusammenhänge beider Phänomene im Fokus. Das Länderbeispiel Äthiopien konkretisiert anhand der Analyse von Akteuren und Strukturen polit-ökonomische Rahmenbedingungen, die Land Grabbing erst ermöglichen. Der Artikel identi?ziert und analysiert Brüche und Krisen des Regimes und (Kein) Weiter wie bisher? stellt darüber hinaus kritisch-emanzipatorische Widerstandsbewegungen, insbesondere die Bewegung für Ernährungssouveränität, als potentielles Gegenprojekt vor.

Löw, Christine

Indigene Frauen in Indien und die Finanzialisierung von Natur: Postkolonial-feministische Interventionen

Sprache: DEUTSCHSeiten: 92-115https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-30-2-92
  • Abstract

In den bisherigen Diskussionen um die Finanzialisierung von Nahrung, Land und Natur werden Geschlechterverhältnisse weitgehend außer Acht gelassen. Demgegenüber wird in diesem Artikel argumentiert, dass die aktuellen Veränderungen des Kapitalismus nur dann zu verstehen sind, wenn Geschlecht im Kontext des postkolonialen Nord-Süd-Gefälles als relevante Analysekategorie mitgedacht wird. Die von Gayatri Spivak inspirierte postkolonial-feministische Perspektive verdeutlicht am Beispiel der Inwertsetzung von Wald im indischen Andhra Pradesh, dass insbesondere arme ländliche Frauen im globalen Süden in den Markt von handelbaren CO2-Verschmutzungsrechten und neuen Finanzinstrumenten wie Mikrokrediten einbezogen werden und somit für den ?nanzmarktdominierten Kapitalismus notwendig sind. Zudem zeigt eine genauere Betrachtung eines dieser Umweltprojekte, dass trotz der angestrebten Ziele Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Geschlechtergerechtigkeit nicht die Integration von Adivasi-Frauen, sondern das Gegenteil bewirkt wird. Abschließend beschreibt der Artikel, wie die gegenwärtige Finanzialisierung des Ländlichen gerade im globalen Süden Proteste erzeugt: In den Widerstandsformen umweltpolitischer neuer sozialer Bewegungen wird Kritik an den Modellen und Umsetzungen der herrschenden Globalisierung geäußert und gefordert, die Rechte von indigenen Gruppen auf Land, Wald und Nahrung anzuerkennen.

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