Volume XXIV • Issue 2 • 2008

Periphere Staatlichkeit. Kritische Staatstheorie des globalen Südens

Nachdem im Zuge von Globalisierungstheorien der Staat in den Sozialwissenschaften lange Zeit als irrelevante Größe angesehen wurde, zeichnet sich in den vergangenen zehn Jahren eine Renaissance der Auseinandersetzung mit dem Staat ab. Oft prägen jedoch Beispiele der OECD-Welt die Debatte. Formen von Staatlichkeit, die an der Peripherie bzw. im globalen Süden vorfindbar sind, werfen allerdings eine Reihe grundlegender Fragen auf: Gibt es spezifische Formen peripherer Staatlichkeit? Und wenn ja, was sind die Parameter ihrer Entstehung und Entwicklung? Der vorliegende Band unternimmt eine Bestandsaufnahme und kritische Aktualisierung zentraler theoretischer Debatten, u.a. der Dependencia, und beleuchtet an ausgewählten Fallbeispielen (Argentinien, Brasilien, Südafrika, Jordanien und Birma) Strukturen und Phänomene peripherer Staatlichkeit.

Volume XXIV • Issue 1 • 2008

Medien im Nord-Süd-Konflikt

Mit der Etablierung und der massenhaften Verbreitung neuer Medientechnologien gingen immer auch Auseinandersetzungen über deren gesellschaftliche Rolle einher. Betont wurde die Bedeutung von Medien für die Konstitution von Öffentlichkeit und Demokratie. Im Hinblick auf zunehmende Konzentrations- und Kommerzialisierungsprozesse wurden seit den 1970er
Jahren Fragen nach Medien und Macht – nicht nur in den Gesellschaften des Nordens – gestellt. Mit dem Begriff Medienimperialismus wurden einseitige Kommunikationsflüsse von Nord nach Süd sowie die Fortschreibung kolonialer Abhängigkeiten thematisiert. Mit der Durchsetzung neuer Medien in den 1990er Jahren dynamisierten sich diese Debatten – jedoch ging der dabei zentrale Technologiefokus oft auf Kosten machtkritischer Analysen. Die Beiträge in diesem Heft beleuchten vielfältig die aktuelle Rolle von Medien im Nord-Süd-Verhältnis.

Volume XXIII • Issue 4 • 2007

Entwicklungspolitik und Sicherheitsinteressen. Kohärenz oder Konkurrenz?

Die zunehmende Globalisierung und die damit einhergehenden internationalen Vernetzungen bedeuten auch im Bereich Sicherheit eine politische Herausforderung. Der transnationale Terrorismus, der seit dem elften September 2001 im Zentrum weltweiter Sicherheitsdiskussionen steht, ist nur eine Form dieser neuen Relevanz von Sicherheitsfragen.
In der Beziehung zwischen den Industriestaaten und den Entwicklungs- bzw. Schwellenländern
spielen Belange der Sicherheit eine zunehmend wichtige Rolle und beeinflussen insbesondere
die Entwicklungspolitik. Diese Ausgabe des JEP geht daher folgenden Fragestellungen nach: Was
bedeutet Sicherheit und wessen Sicherheit ist gemeint? Welche Formen von Sicherheit braucht
Entwicklung? Welche Gefahren der Vereinnahmung der Entwicklungspolitik durch Sicherheitsinteressen gibt es? Welche Rolle spielen Machtinteressen im Sicherheitsdiskurs? Welche Spuren hinterlassen die europäischen Sicherheitsinteressen in der europäischen Entwicklungspolitik?

Volume XXIII • Issue 1 • 2007

Approaches to Governance

Die aktuellen Transformationen von Staatlichkeit werden oftmals als Wandel von Government zu Governance bezeichnet. Dabei geht es um die verstärkte Einbindung von Akteuren wie Unternehmen und NGOs in staatliches Handeln, etwa im Rahmen von Private-Public-Partnerships, und zumeist auch um die Formulierung neuer Politikinhalte, wie z.B. die Abkehr von einem universellen Wohlfahrtsstaat. Dieser Paradigmenwandel wird sowohl durch Überblicksbeiträge zu den Konzepten Governance und Global Governance als auch durch empirische Analysen aktueller europäischer und lateinamerikanischer Governance kritisch analysiert. Dabei kommt der Mehrebenen-Analyse – d.h. den wechselseitigen Einflüssen der globalen, nationalen, regionalen und lokalen Ebenen im Entwicklungsprozess – besondere Bedeutung zu. Das vorliegende Heft soll damit einen Beitrag leisten, die aktuellen poliökonomischen Rahmenbedingungen der entwicklungspolitischen Praxis zu erfassen.

Volume XXI • Issue 3 • 2005

Recht auf Nahrung

Diese Ausgabe widmet sich einem fundamentalen Menschenrecht: dem „Recht auf Nahrung“. Dieses wird täglich verletzt, obwohl es in internationalen Konventionen und vielen nationalen Verfassungen verankert ist und die Beseitigung von Hunger und Armut eines der zentralen Mil len niums ziele der Vereinten Nationen ist.
Es geht um den Zugang zu Nahrung, nicht in erster Linie um Ernährungsprogramme. Das bedeutet Zugang zu Land für Bauern, Zugang zu Fischgründen für Fischervölker, sowie ausreichendes Einkommen für jene, die auf Lohnarbeit angewiesen sind. An Beispielen aus verschiedenen Ländern und Regionen wird anschaulich, wie das Recht auf Nahrung verletzt wird und was dagegen unternommen werden kann. Der Menschenrechtsaspekt in der Entwicklungspolitik wird dabei ebenso thematisiert wie die Auswirkungen des Wirtschaftsliberalismus auf Landwirtschaft und Ernährungssituation.

Volume XXI • Issue 2 • 2005

Alternative Entwicklungen in Lateinamerika

Diese Ausgabe geht dem Veränderungspotential von sozialen Kämpfen und Bewegungen in ihren konkreten Kontexten nach. Den Hintergrund der Analyse bilden da bei eine Reihe von Krisenerscheinungen und Protestartikulationen, die in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit auf Lateinamerika gezogen haben.
Anhand so unterschiedlicher Bereiche wie der Rolle von alternativen Medien, den Experimenten mit alternativem Wirtschaften, den Erfahrungen mit einem alternativen Staatsprojekt in Venezuela sowie Ressourcenkonflikten wird die Dynamik spezifischer Kämpfe und deren Bedeutung für emanzipatorische Entwicklungen und Veränderungen untersucht.

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