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Sprache: DEUTSCHSeiten: 249-264https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-249
Plehwe, Dietmar

Neoliberale Ideen aus der nationalen Peripherie ins Zentrum gerückt: Der Fall Mexiko

Die radikale Öffnung der mexikanischen Ökonomie im Zuge des GATT-Beitritts und der Gründung der Nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA wurde bereits unter der Führung der PRI (Partei der Institutionalisierten Revolution) eingeleitet. Die seit dem Jahr 2000 regierende pro-amerikanische Wirtschaftspartei Partei PAN (Partei der nationalen Aktion) und Präsident Vicente Fox treiben die neoliberale Deregulierungspolitik und Außenöffnung gegenüber den USA weiter voran. Der Autor prüft den vordergründig feststellbaren Mangel an neoliberalen Akteuren, die für die Wende in der entwicklungsstrategischen Ausrichtung – Mexiko hatte lange Zeit eine importsubstituierende Entwicklung verfolgt – hin zu einem import- und exportorientierten Modell verantwortlich sind. Bei genauerer Analyse lassen sich indes eine Reihe von neoliberalen Kräften in der mexikanischen Gesellschaft verorten. Das Wirken älterer Netzwerke von Neoliberalen wird dargestellt, um ein detaillierteres Panorama von neoliberalen Netzwerken zu schildern, die sich im Laufe der 1980er und 1990er Jahre herausgebildet haben (private Think Tanks mit Verbindungen sowohl zur PRI als auch zur PAN sowie in die USA). Neoliberale Politikstrategien rückten unter anderem auch aufgrund der Arbeit dieser Netzwerke von der Peripherie ins Zentrum der mexikanischen Politik. Weitere radikale Veränderungen unter der Führung der PAN sind unterdessen unwahrscheinlich, weil die große Wende hin zu einem neoliberalen Umbau der Wirtschaftsstrukturen bereits unter der Herrschaft der PRI vorgenommen worden ist.

Andere Artikel in dieser Ausgabe
Fischer, Karin

Neoliberalism at Work: Editorial

Sprache: DEUTSCHSeiten: 205-208https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-205
  • Abstract

Editorial

Walpen, Bernhard

Neoliberale Wissensproduktion in Taiwan – Eine erste Problemskizze

Sprache: DEUTSCHSeiten: 209-224https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-209
  • Abstract

Der Autor setzt sich mit transnationalen Elitenetzwerken und ihren ideologischen Apparaten auseinander und thematisiert die Bedeutung neoliberalen sozialwissenschaftlichen und politischen Wissens für den Aufstieg des Neoliberalismus. Gestützt auf Gramscis Untersuchungen zu Hegemonie und Zivilgesellschaft wird am Beispiel Taiwan dargelegt, wie dort ab den 1950er Jahren die Ausbreitung neoliberalen Wissens erfolgte. Dabei liegt der Fokus auf den bislang wenig beachteten Intellektuellen, die in transnationalen Netzwerken wie der Mont Pelerin Society (MPS) und/oder in Think Tanks und Stiftungen aktiv sind. Die Wirkungsweise einzelner MPS-Mitglieder und ein einflussreicher neoliberaler Think Tank Taiwans werden analysiert. Es wird beispielhaft gezeigt, wie transnational geteilte und dominante ökonomische Lehrmeinungen über neoliberale Think Tanks in den taiwanesischen Kontext eingeführt wurden.

Fischer, Karin

Neoliberale Transformation in Chile – Zur Rolle der ökonomischen und intellektuellen Eliten

Sprache: DEUTSCHSeiten: 225-248https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-225
  • Abstract

Der Beitrag behandelt die neoliberale Transformation in Chile, wobei zum einen die gewaltsame Umstrukturierung im Gefolge des Militärputsches 1973 und zum anderen die anhaltende Wirkungsmacht neoliberaler Hegemonie in der chilenischen Gesellschaft untersucht wird. Um die breite Unterstützung für die autoritäre Modernisierung zu begründen, wird in einem ersten Schritt die Entwicklung der chilenischen Wirtschaftseliten, die bis weit in die Mittelschichten hinein die soziale Basis des Regimes bildeten, seit den 1930er Jahren nachgezeichnet. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, auf welche Weise Staatsführung, marktradikale Intellektuelle und Technokraten (im Verbund mit Medien) zusammenwirkten, um die Gesellschaft systematisch marktförmig zu machen. Die Entfaltung eines machtvollen neoliberalen Diskurses hatte zusammen mit konkreter Interessenorganisation und der Etablierung und institutionellen Absicherung einer neoliberal orientierten ökonomischen Expertokratie wesentlichen Anteil daran, das "neoliberale Gründungsprojekt" in Ökonomie und Gesellschaft zu konservieren.

Sausmikat, Nora

Die Intellektuellen und der Staat: Neue Diskursstrategien zu Demokratisierung und politischer Reform in der Volksrepublik Chinsa

Sprache: DEUTSCHSeiten: 265-279https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-265
  • Abstract

Während der politischen Transformationen in Ost- und Südostasien fanden unter den Intellektuellen der betreffenden Länder intensive Debatten über politische Reformkonzepte statt. Wie auch im Falle von Ost- und Zentraleuropa wurden bei der Analyse der Transformationsprozesse diese Debatten und die Rolle der Intellektuellen als eine wichtige meinungsbildende Gruppe kaum beachtet. Ziel des Beitrages ist es, am Beispiel China die unterschiedlichen politischen Denkschulen (in Bezug auf politische Reform und Demokratie) darzustellen und die Diskursstrategien der chinesischen Intellektuellen zu analysieren. Die Autorin konzentriert sich hierbei auf die Beziehungen zwischen politischen Ideen oder Konzepten und der Position des Einzelnen oder der Gruppe und analysiert die gesellschaftspolitischen Interessen, die hinter den jeweiligen Positionen stehen.

Shivji, Issa G.

From Liberation to Liberalization. Intellectual discourses at the University of Dar es Salaam, Tanzania

Sprache: ENGLISHSeiten: 281-294https://doi.org/10.20446/JEP-2414-3197-18-3-281
  • Abstract

The author juxtaposes the intelleetual discourse and concepts of the 60s and 70s with the intellectual climate of the current period. The African thinkers and theoreticians of the "Golden Age" of liberation and revolution are described as intellectual activists and political thinkers. As an expression of this era, their intellectual thought provided the theoretical foundation and ideological inspiration for anti-colonial struggle and anti-capitalist movements worldwide. The University of Dar es Salaam is given special attention as African hotbed of this intellectual ferment. The changes in intellectual culture are discussed together with the global transformation, symbolically characterized by the period of the Vietnam War (1965-1975) and the Gulf War (1991-2001). The author suggests, that also in the latter period intellectual discourse played and continues to play a vanguard role this time rather legitimising the forces of neo-liberal globalisation.

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